Da es für Besitzer von Haustieren eine Fülle an tiermedizinischen Informationen gibt, ist es vor allem für Neueinsteiger in der Tierhaltung schwierig, das für sie Richtige aus dieser Menge herauszufiltern. Deshalb haben wir für Sie eine Zusammenstellung der aus unserer Sicht wichtigen Punkte gemacht. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Tipps beim Start behilflich sein werden.
Hundewelpen
Impfungen
Die Kombinationsimpfungen gegen Staupe, ansteckende Leberentzündung, Leptospirose, Parvovirose und Zwingerhusten werden im Alter von 8-9 Wochen, 12 Wochen und nach neueren Erkenntnissen mit 16 Wochen und danach jährlich verabreicht.
Bei Aufenthalten in Tierheimen oder bei sehr intensivem Kontakt zu Artgenossen (zum Bespiel Ausstellungen) wird eine zusätzliche Nasenimpfung gegen Zwingerhusten empfohlen. Diese schützt 72h nach Verabreichung und ist 1 Jahr wirksam.
Die Schweiz ist tollwutfrei. Wir empfehlen generell eine Tollwutimpfung bei Junghunden im Alter von ca. 6 Monaten. Eine Tollwutimpfung ist bei einem Grenzübertritt obligatorisch, die erste Impfung muss mindestens 21 Tage vor der Reise gemacht werden.
Ausführliche Informationen zu den Impfungen bei Hunden finden sie hier:
Mikrochip
Hunde müssen spätestens drei Monate nach der Geburt, in jedem Fall jedoch vor der Weitergabe durch den Tierhalter, bei dem der Hund geboren wurde, mit einem Mikrochip gekennzeichnet werden.
Entwurmung
Wir empfehlen Ihnen, den Welpen bis halbjährig 1x pro Monat zu entwurmen. Anschliessend sollte Ihr Hund mindestens 4x jährlich entwurmt werden. Je nach Exposition und Lebensumfeld wird eine Entwurmung bis zu 1x monatlich empfohlen. Gerne stellen wir für Ihren Hund einen individuellen Plan zur Entwurmung zusammen.
Ausführliche Informationen zum Thema Würmer bei Hunden finden Sie hier:
Zecken
Zecken kommen in der Schweiz vor allem in der Zeit zwischen März und September vor und können Krankheiten übertragen. Zeckenmittel zum Auftragen auf die Haut oder ein Zeckenhalsband schützen Ihren Hund. Zu den verschiedenen Produkten beraten wir Sie gerne. Festsitzende Zecken sollten immer sofort entfernt werden (kein Ersticken mit Öl etc.)
Ausführliche Informationen zu Zecken bei Hunden finden Sie hier:
Flöhe
Um Ihren Hund vor Flohbefall zu schützen, ist eine ganzjährige Vorsorge angezeigt. Es ist wichtig, die Umgebung des Hundes mit einzubeziehen.
Flohweibchen legen in ihrem kurzen Leben mehrere Hundert Eier, welche sich in der Umgebung des Hundes zu Flöhen entwickeln.
Ausführliche Informationen zu Flöhen finden Sie hier:
Ernährung
Ihr Welpe sollte bis zum Alter von 6 Monaten mindestens 3x täglich gefüttert werden. Es ist wichtig, dass Sie möglichst regelmässige Fütterungszeiten einhalten. Für Welpen wird ein spezielles Welpenfutter empfohlen, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen. Stellen Sie Ihrem Hund immer genügend frisches Wasser zur Verfügung. Zu schnelles Wachstum oder Übergewicht bei Welpen und Junghunden kann die Ausprägung von Gelenkserkrankungen wie Hüftgelenksdysplasie und Ellbogendysplasie verschlimmern und Erkrankungen auslösen.
Erziehung
Die Erziehung Ihres Hundes ist sehr wichtig und sollte schon ab dem 1.Tag, den der Welpe bei Ihnen verbringt, erfolgen. Die Sozialisierungsphase (bis zur 16.-20. Lebenswoche) ist von grosser Bedeutung. Die in dieser Zeit gemachte Erfahrungen wird Ihr Hund nicht mehr vergessen, ausgebliebene Lernprozesse sind schwierig nachzuholen. Der Kontakt mit anderen Hunden ist wichtig, damit sich Ihr Welpe schon früh an den Umgang mit Artgenossen gewöhnt.
Bewegung
Vielfältige und abwechslungsreiche Bewegung ist wichtig für die Entwicklung des Körpers, aber auch für die Hirnentwicklung.
Ausführliche Informationen zur Frage „Wieviel Bewegung brauchen wachsende Hunde?“ finden Sie auf dem Merkblatt der Schweizerischen Tierärztlichen Vereinigung für Verhaltensmedizin STVV:
Fortpflanzung und Kastration
Die Geschlechtsreife tritt bei Hunden abhängig von der Rasse und individuell unterschiedlich (ca. ab 6 Monaten) auf. Gerne beraten wir Sie bei der Entscheidung ob ihr Tier kastriert werden soll und wenn ja, wann.
Ausführliche Informationen zur Kastration bei Hunden finden Sie hier:
Tierversicherung
Wird Ihr Hund krank oder hat einen Unfall, können hohe Kosten für den Tierarzt, Medikamente, Behandlungen, Operationen oder einen Klinikaufenthalt entstehen. Eine Tierversicherung kann Sie von den unerwarteten und hohen Behandlungskosten entlasten.
Ausführliche Informationen zum Thema Tierversicherung finden Sie hier:
Geschrieben von
Anna Geissbühler
Dr. med. vet. FVH für Kleintiermedizin
Dipl. Verhaltenstierärztin STVV
Anna Geissbühler Philipp ist seit 1991 Diplomierte Tierärztin im Kleintierbereich. Eröffnung der eigenen Praxis 1998. Durch ihre langjährige Erfahrung im Bereich Kleintiermedizin und laufenden Weiter- und Fortbildungen, vor allem in den Bereichen der Inneren Medizin, verfügt Sie über ein grosses Know-How und Wissen. Dieses gibt Sie aktiv an Ihre Mitarbeiterinnen und Auszubildenden weiter. Zusätzlich hat sich Anna Geissbühler Philipp im Bereich der Verhaltsmedizin weitergebildet und 2006 mit Diplom zur Verhaltenstierärztin abgeschlossen.