In den letzten Tagen hat „die Hasenpest“ einige Wellen geschlagen und ist durch die Medien gegangen. Sie haben bestimmt auch davon gehört. Da es dabei auch um unsere Haustiere geht und wir aktuell viele Fragen dazu erhalten, haben wir für Sie das wichtigste hier in Kürze zusammengefasst.

Was ist das eigentlich

„die Hasenpest“?

Die Hasenpest oder Kaninchenpest heisst offiziell Tularämie. Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, welche durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht wird. Anstecken können sich verschiedene Säugetierarten: Hauptsächlich betroffen sind kleine Nagetiere (Mäuse, Ratten), Kaninchen und Hasen.  Aber auch Nutztiere (Kühe, Schafe), Heimtiere (Hunde und Katzen) und Menschen können sich mit Tularämie anstecken.

Infizierte Zecken, Stechfliegen und Mücken können das Bakterium auf uns Menschen übertragen. Tularämie ist eine sogenannte Zoonose; das heisst, dass die Krankheit von Tieren auf den Menschen übertragbar ist. Dementsprechend ist die Tularämie in der Schweiz eine anzeigepflichtige Krankheit. Das bedeutet, dass diese Krankheit dem Bundesamt für Gesundheit BAG gemeldet werden muss vom Arzt.

Das Wichtigste in Kürze

Hunde, Katzen und Hasen können sich mit Tularämie anstecken
Die Ansteckung erfolgt meistens durch Insektenstiche, Zeckenbisse oder durch direkte Aufnahme des Bakteriums übers Wasser oder einen Tierkadaver
Die Hauptsymptome sind Fieber und geschwollene Lymphknoten
Den besten Schutz vor einer Ansteckung für Menschen, Hunde und Katzen bietet ein angepasster Schutz gegen Zecken und Stechmücken

Fälle von Tularämie in der Schweiz 

Offiziell gemeldete Fälle von Tularämie beim Menschen

In den letzten Wochen hat sich die Presse mit dem Thema befasst, und das nicht ohne Grund: Die Tularämie ist auf dem Vormarsch, die Zahl der gemeldeten Krankheitsfälle beim Menschen mehren sich jährlich. Im Jahr 2008 wurden von Schweizer Ärzten 13 Fälle offiziell gemeldet, im Jahr 2017 waren es über 130 Fälle! Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Das Bakterium Francisella tularensis und die daraus resultierende Krankheit Tularämie / Hasenpest sind nicht neu. Auf Grund seiner hohen Ansteckung (Kontagiosität) und wegen der Fähigkeit, sich nicht nur von Säugetier zu Säugetier auszubreiten, sondern auch via stechender Arthropoden (Zecken, Stechmücken) und durch Luft, Wasser und Futtermittel übertragen zu werden, gilt Francisella tularensis als gefährliches Bakterium mit Potential zur biologischen Waffe. Unbehandelt verläuft die Krankheit beim Menschen in 5-15% der Fälle tödlich. Eine Behandlung mit einem speziellen Antibioticum reduziert die Mortalität auf <2%.

Krankheitsfälle pro Jahr

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Quelle: Bundesamt für Gesundheit BAG

Übertragung und klinische Symptome

Übertragungswege und klinische Symptome bei erkrankten Tieren
bei Kaninchen

Erkrankte Tiere zeigen ein verändertes Verhalten: Die Kaninchen sind apathisch und teilnahmslos, das Fell ist  gesträubt und ungepflegt und sie zeigen wenig Fluchttendenz. Oft weisen die Tiere Wunden auf und vergrösserte Lymphknoten.

bei Menschen

Es braucht 3-6 Tage, bis die Krankheit klinisch ausbricht. Die Symptome sind den Grippesymptomen ähnlich: Reduzierter Allgemeinzustand, Fieber, reduzierter Appetit. Die Schwere der Symptomatik ist auch abhängig von der Art der bakteriellen Infektion („Aufnahme“ des Bakteriums durch Insektenstich, gefressen, getrunken, eingeatmet). Dementsprechend existieren beim Menschen 6 verschiedenen Verlaufsarten von Tularämie. Die häufigste  Infektionsart (80%) beim Menschen findet durch einen Zeckenbiss statt. Die Einstichstelle kann sich entzünden und zu einer Ulzeration führen und massiv geschwollene Lymphknoten treten in der Folge auf.

bei Hunden

Am Häufigsten stecken sich Hunde durch einen Zeckenbiss an oder durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser. Ein weiteres Risiko stellen stechende Insekten dar: Auch Flöhe, Mücken und Stechfliegen können die Krankheit übertragen!

Die Hunde zeigen plötzliches Fieber und einen reduzierten Allgemeinzustand. Reduzierter Appetit und vergrösserte Lymphknoten, manchmal treten auch Läsionen auf der Zunge und im Rachen auf. In gewissen  Fällen tritt zudem eine Gelbsucht auf (Gelbverfärbung der Haut und der Schleimhaut)

bei Katzen

Bei der Katze sind die Symptome und der Krankheitsverlauf sehr variabel: sie reichen von einer einfachen Infektion bis zu einer Sepsis mit tödlichem Ausgang. Am Häufigsten sieht man Fieber, reduzierter Appetit, vergrösserte Lymphknoten, Ulzerationen auf der Zunge und im Maul, und eine Gelbverfärbung der Haut und Schleimhaut.

Die Infektion findet wie beim Hund meistens über einen Zeckenbiss oder Insektenstich statt oder durch die Aufnahme infizierter Beutetiere (Maus).

Welche Zeckenprophylaxe empfehlen wir?

Der Wichtigste Schutz vor diesen Krankheit ist eine gute Zecken- / Mückenprophylaxe!

Kautabletten

Die neusten Produkte auf dem Markt wirken von innen gegen Zecken. Eine Gabe monatlich oder alle 3 Monate je nach Produkt schützt Ihren Hund effektiv gegen Zecken, Flöhe und Milben.

Spot On

Eine weitere Möglichkeit besteht im Auftropfen einer Flüssigkeit auf die Haut des Tieres (Hals, Rücken). Dies bietet Schutz gegen Zecken, Flöhe und je nach Produkt auch gegen Stechmücken. Solche Produkte empfehlen wir speziell bei Reisen in den Süden.

Halsband

Neben den altbekannten Flohhalsbändern gibt es sehr effektive Halsbänder mit neuartigen Wirkstoffen, welche neben Zecken auch gegen Stechmücken schützen. Auch diese empfehlen wir für Reisen in den Süden.

Für jedes Tier und jeden Anspruch gibt es das passende Produkt für eine gute Zecken- und Mückenprophylaxe! Wir helfen gerne bei der Wahl des richtigen Produktes und beraten Sie auch hinsichtlich den verschiedenen Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen!

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