In der Schweiz sind inzwischen die meisten Katzen kastriert. In der Kleintierpraxis im Moos empfehlen wir Ihnen, eine Kastration ab dem Alter von 6 Monaten machen zu lassen. Hier unten erkären wir Ihnen die Vorteile einer Kastration im ersten Lebensjahr.
Die Kastration beim Kater
Die Kastration wird bei Katern ab ca. 6 Monaten durchgeführt. Der Eingriff erfordert eine Vollnarkose. Bereits am nächsten Tag können die Kater wieder nach draussen gelassen werden. Die Wunde wird offen gelassen und verheilt innerhalb weniger Tage. Es müssen somit keine Fäden gezogen werden.
Ausser bei Zuchtkatzen wird eine Kastration immer empfohlen. Unkastrierte oder spät kastrierte Kater markieren und verteidigen ihr Revier viel stärker, als vor der Geschlechtsreife kastrierte Katzen. Mit Erreichen der Geschlechtsreife beginnen die Kater, ihr Revier mit Urin zu markieren. Auch die Wohnung gehört zum Territorium und kann mit penetrant riechendem Harn bespritzt werden. Das Revier wird gegen Artgenossen verteidigt, es kommt bei unkastrierten Katern viel häufiger zu Kämpfen mit Bissverletzungen und Abszessen. Unkastrierte Kater können zu Streunern werden und sind oft tage- bis wochenlang unterwegs. Ein weiterer Grund, den eigenen Kater zu kastrieren ist die Verhinderung von Nachwuchs. Auch in der Schweiz gibt es noch zu viele unkastrierte Katzen, welche sich ungehindert vermehren.
Der Stoffwechsel verändert sich nach einer Kastration. Kastrierte Tiere neigen eher zu Übergewicht. Bei Übergewicht steigt das Risiko von orthopädischen Erkrankungen wie Fugenfrakturen. Wichtig ist, sich dessen bewusst zu sein und regelmässig das Gewicht zu kontrollieren. So kann bei einer Gewichtszunahme reagiert werden, bevor das Tier an Übergewicht leidet. Nach der Kastration empfehlen wir, nicht mehr Welpenfutter zu füttern, sondern direkt auf ein angepasstes Futter umzustellen (Futter für erwachsene sterilisierte Katzen).
Die Kastration bei der Kätzin
Die Kastration wird bei Kätzinnen ab ca. 6 Monaten durchgeführt. Der Eingriff erfordert eine Vollnarkose. Wenn möglich sollten die Katzen nach der Operation 1-2 Tage drinnen gehalten werden. Wichtig ist, zu kontrollieren, dass sich die Kätzinnen nicht die Naht am Bauch auflecken. Die Fäden werden nach ca. 10 Tagen gezogen.
Ausser bei Zuchtkatzen wird eine Kastration immer empfohlen. Der wichtigste Grund für eine Kastration ist die Verhinderung von Nachwuchs. Unkastrierte Kätzinnen können eine Gebärmutterentzündung oder gar eine Vereiterung der Gebärmutter (Pyometra) entwickeln. Sie werden normalerweise mehrmals im Jahr rollig, mit einer Ruhephase von Oktober bis Dezember. Bei einigen unkastrierten Kätzinnen kommt es zu einer Dauerrolligkeit. Katzen zeigen die Rolligkeit unterschiedlich stark. Manche Katzen Schreien, sind sehr unruhig und fressen nicht mehr, andere heben einzig bei Berührung den Schwanz an. Zusätzlich sinkt auch das Risiko von Mammatumoren, wenn die Kätzen vor dem Alter von 1 Jahr kastriert wird.
Von einer dauerhaften Rolligkeitsunterdrückung durch Pillen wird abgeraten. Mit der Pille kann es zu Veränderungen der Gebärmutter und zu vermehrtem Auftreten von Mammatumoren kommen. Der Stoffwechsel verändert sich nach einer Kastration. Kastrierte Tiere neigen eher zu Übergewicht. Wichtig ist, sich dessen bewusst zu sein und regelmässig das Gewicht Ihres Vierbeiners zu kontrollieren. So kann bei einer Gewichtszunahme reagiert werden, bevor das Tier an Übergewicht leidet. Nach der Kastration empfehlen wir, nicht mehr Welpenfutter zu füttern, sondern direkt auf ein angepasstes Futter umzustellen (Futter für erwachsene sterilisierte Katzen).
Geschrieben von
Anna Geissbühler Philipp
Dr. med. vet. FVH für Kleintiermedizin
Dipl. Verhaltenstierärztin STVV
Anna Geissbühler Philipp ist seit 1991 Diplomierte Tierärztin im Kleintierbereich. Eröffnung der eigenen Praxis 1998. Durch ihre langjährige Erfahrung im Bereich Kleintiermedizin und laufenden Weiter- und Fortbildungen, vor allem in den Bereichen der Inneren Medizin, verfügt Sie über ein grosses Know-How und Wissen. Dieses gibt Sie aktiv an Ihre Mitarbeiterinnen und Auszubildenden weiter. Zusätzlich hat sich Anna Geissbühler Philipp im Bereich der Verhaltsmedizin weitergebildet und 2006 mit Diplom zur Verhaltenstierärztin abgeschlossen.