In Europa ist Leishmania infantum der Erreger der Leishmaniose des Hundes. Verbreitet ist er in Südeuropa, im Nahen Osten und in einigen weiteren aussereuropäischen Regionen. In den südeuropäischen Endemiegebieten beträgt die Seroprävalenz zwischen 1 und 50 %, abhängig vom Vorhandensein der Vektoren. Mehr als die Hälfte der infizierten Hunde sind asymptomatisch und bleiben als Infektionsquelle oft lange unerkannt. Hunde sind somit die wichtigsten Reservoirwirte und spielen für die Übertragung auf den Menschen eine wesentliche Rolle. Auch Füchse, Katzen, Hasen und Ratten können in selteneren Fällen Parasitenträger sein. Nicht selten erfolgt die Einschleppung der Leishmaniose mit Hunden aus Endemiegebieten in nicht endemische Regionen nördlich der Alpen. Sehr selten kann auch eine nicht vektorgebundene Übertragung ausserhalb des Endemiegebietes bei Hunden erfolgen: Beobachtet wurden Übertragungen über die Plazenta, durch den Geschlechtsakt und auch durch Bluttransfusion sowie in den USA in Tierkolonien durch Beissereien.
Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Monate bis einige Jahre. Die vorherrschende Immunantwort des Hundes entscheidet über den Ausgang der Infektion.