Sobald es wärmer wird nach dem nassen und kalten Winter, werden die Zecken nach der Winterruhe wieder aktiv. Hungrig sind sie auf ihre erste Blutmahlzeit aus. Wir möchten Ihnen hier einen kurzen Überblick geben über die 4 häufigsten Krankheiten, welche Zecken bei unseren 4-Beinern auslösen können. Erfahren Sie mehr über die Erreger, Symptome, Diagnose und vor allem auch Therapie- und Schutz-Möglichkeiten.

Wieso sind Zecken

eigentlich schlimm?

Nach einem Zeckenbiss können lokale Reaktionen mit Juckreiz auftreten. Dies kann zu lästigen Hautirritationen führen.

Zecken übertragen beim Biss verschiedene Krankheitserregern, welche weitreichende gesundheitliche Folgen haben können. Sowohl Katzen, Hunde und Menschen können davon betroffen sein.

Katzen können als Transportmittel für Zecken dienen und die lästigen Plagegeister in unsere Wohnräume transportieren, wo auch wir Menschen später von ihnen gebissen werden können.

Tipps & Tricks, um Zecken effektiv von Katze und Mensch fern zu halten oder zu entfernen, finden Sie in den folgenden Zeilen.

Welche Zeckenprophylaxe empfehlen wir?

Der Wichtigste Schutz vor diesen Krankheit ist eine gute Zeckenprophylaxe!

Spot On

Eine Möglichkeit besteht im Auftropfen einer Flüssigkeit auf die Haut des Tieres (Hals, Rücken). Dies bietet Schutz gegen Zecken, Flöhe und je nach Produkt auch gegen Milben.

Halsband

Neben den altbekannten Flohhalsbändern gibt es sehr effektive Halsbänder mit neuartigen Wirkstoffen, welche gegen Zecken, Flöhe und Milben schützen.

Lassen Sie sich bei uns beraten!

Für jedes Tier und jeden Anspruch gibt es das passende Produkt. Wir helfen gerne bei der Wahl des richtigen Produktes und beraten Sie auch hinsichtlich den verschiedenen Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen!

Wie kontrolliere ich

meine Katze

auf Zecken?

Bei  unseren eigenen Katzen hat sich am Besten Folgendes bewährt:

Nach dem Hereinkommen die Katze kurz mit den Händen vom Kopf her abstreichen. So werden saugende Zecken leicht entdeckt und können umgehend entfernt werden.

Wichtig! Kontrollieren Sie auch speziell die Ohren und den Kopf Ihrer Katze.

Was mache ich,

wenn ich eine

Zecke finde?

Sollte eine Zecke bereits angebissen haben, entfernen wir sie direkt. Je früher eine Zecke entfernt werden kann, desto geringer ist die Gefahr, dass sie Krankheitserreger übertragen wird. Unser aktuelles Lieblingsprodukt ist der TICK TWISTER. Damit entfernen Sie jede Zecke ganz einfach und schnell. Sie erhalten den TICK TWISTER bei uns am Empfang. Fragen Sie einfach unser Team danach.

Gerötete Zeckenbiss-Stellen oder allfällige Schwellungen betupfen wir leicht mit einem Desinfektionsmittel wie beispielsweise Betadine oder Merfen.

Zeckenentfernung ist kinderleicht mit TICK TWISTER®

Die Zeckenzange von O’Tom erhalten Sie bei uns im Petshop

Tipps zum Erinnern

Versuchen Sie nicht, die Zecke vor der Entfernung abzutöten. Öl und andere klebende Flüssigkeiten sind zum Ablösen der Zecken ungeeignet. Ein langsames Ersticken fördert die Entleerung des Zeckenmagen und damit die Infektion des Wirtes mit allenfalls vorhandenen Viren oder Bakterien.
Die Zecke unter Vermeidung von Druck auf den (vollgesogenen) Körper unter konstanten Zug mit oder ohne Drehung lösen und herausziehen.
Das Verbleiben von Teilen des Zeckenkopfes in der Haut der Katze sollte vermieden werden, um die Entstehung einer lokalen Entzündung zu verhindern.
Nach der Entfernung der Zecke die Stichzone mit Antiseptikum desinfizieren.

Was kann passieren, wenn meine Katze von einer Zecke gebissen wird?

In den meisten Fällen passiert gar nichts
Es kann eine lokale Reaktion / Entzündung entstehen, welche mit Juckreiz oder Schwellung einhergehen kann
Es kann eine durch die Zecke übertragene virale oder bakterielle Infektion stattfinden. Nicht alle Zecken sind Krankheitsträger!
Katzen können theoretisch an den gleichen Krankheiten erkranken wie Hunde. Dies tritt allerdings sehr selten ein.

Wie kann der Tierarzt feststellen, ob Ihre Katze Träger einer von Zecken übertragenen Krankheit ist?

Mittels einer Blutentnahme und verschiedenen Labortests lassen sich die 4 bei uns verbreiteten Zeckenkrankheiten nachweisen. Je nach Resultat muss eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.

Bei folgenden Beobachtungen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden:
Bei lokaler Rötung / Schwellung der Zeckenbissstelle mehr als 24 h nach Zeckenentfernung
Wochen bis Monate nach einem Zeckenbiss können Symptome der jeweiligen Krankheit auftreten. Sie sind vielfältig und häufig unspezifisch:
Fieber, Apathie, Inappetenz, Gelenksentzündungen / Lahmheiten, Blutarmut, vergrösserte Lymphknoten

Was ist eigentlich

eine Zecke ?

Zecken sind blutsaugende, externe Parasiten, die sich von Menschen- oder Tierblut ernähren. Für Tiere und Menschen spielen die Zecken als Überträger (Vektoren) von Krankheiten eine wichtige Rolle.

Typische Lebensräume der Zecke sind Gras, Büsche und Gestrüpp, besonders an von Wildtieren begangenen Pfaden, aber auch im Park, auf der Wiese oder im Garten. Man kann Zecken überall finden, wo es Vegetation gibt. Sie lassen sich von vorüberziehenden Wirten (Hund, Katze, Mensch usw.) von Gräsern und Gebüschen abstreifen, krabbeln auf dem Körper einige Zeit herum, beissen an geeigneter Stelle durch die Haut und saugen vorübergehend Blut.

Zecken können nicht springen oder fliegen, sondern nur gehen.

In jedem Entwicklungsstadium braucht die Zecke eine Blutmahlzeit.

Die Zecke sucht auf dem Wirt eine geeignete Stelle um anzubeissen. Sie bevorzugt Körperstellen mit dünner Haut, die besonders warm sind. Zum Beispiel an Kopf, Ohren, Achseln und Innenschenkeln.

Welche Arten von

Zecken gibt es?

Die Entwicklung von Zecken erfolgt über 3 Stadien: Zeckenweibchen legen Eier, daraus entwickeln sich ca. 0.5mm grosse Larven. Die Larven saugen vor allem auf kleinen Nagetieren (z.B. Mäusen) Blut. Anschliessend an die Blutmahlzeit erfolgt eine Häutung und es entwickeln sich ca. 1mm grosse Nymphen. Nach einer weiteren Blutmahlzeit und Häutung entstehen die adulten Zecken.

Der Saugakt dauert je nach Zeckenart und Entwicklungsstadium verschieden lang:

  • Larve 2-6 Tage
  • Nymphe 3-7 Tage
  • Adulte Weibchen 5-14 Tage

Weibliche Zecken saugen deutlich mehr Blut als männliche Zecken, sie brauchen das Blut zur Bildung von Eiern. Männliche Zecken saugen nur Blut zur eigenen Ernährung. Die wichtigsten in der Schweiz vorkommenden Zecken für Hunde und Katzen sind der Holzbock (Ixodes ricinus), die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) sowie die die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus).

Geschrieben von

Anna Geissbühler Philipp

Dr. med. vet. FVH für Kleintiermedizin
Dipl. Verhaltenstierärztin STVV

Anna Geissbühler Philipp ist seit 1991 Diplomierte Tierärztin im Kleintierbereich. Eröffnung der eigenen Praxis 1998. Durch ihre langjährige Erfahrung im Bereich Kleintiermedizin und laufenden Weiter- und Fortbildungen, vor allem in den Bereichen der Inneren Medizin, verfügt Sie über ein grosses Know-How und Wissen. Dieses gibt Sie aktiv an Ihre Mitarbeiterinnen und Auszubildenden weiter. Zusätzlich hat sich Anna Geissbühler Philipp im Bereich der Verhaltensmedizin weitergebildet und 2006 mit Diplom zur Verhaltenstierärztin abgeschlossen.